Aktivitäten für zukunftsfähige Dörfer |
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Aktivitäten für zukunftsfähige Dörfer, die eine hohe Lebensqualität aufweisen – zugegeben: ein weites Feld, aber auch ein zentrales Thema. Das gesamte Spektrum der Dorf- und Regionalentwicklung ist hier angesprochen. Bei den beiden Informationsveranstaltungen zum LEADER-Projekt „In unserem Dorfkern leben!“ in Unterstadion und Hohentengen lautete eine von mehreren im LEADER-Dorfkern-Café diskutierten Fragen: Durch welche Aktivitäten entsteht aus Ihrer Sicht Lebensqualität im Dorf? Die Antworten der Cafétisch-Gäste auf diese Frage lassen sich mit den Stichworten „Grundversorgung/Infrastruktur“, „Vereine und informell organisierte Dorfgemeinschaften“ und „Dorfgemeinschaftshäuser“ zusammenfassen. Das Thema Grundversorgung bzw. öffentliche Daseinsvorsorge gehört zu den - auch in Anbetracht des demographischen Wandels - dringlichsten Themen für Gemeinden ländlicher Regionen. Dabei ist an eine zukunftsweisende Energieversorgung genauso zu denken wie an die Versorgung mit Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen oder mit Lebensmitteln. Medizinische Versorgung und Altenpflege gehören dazu und zunehmend wird deutlich, dass ein Breitband-Internet-Zugang als Standortfaktor für ländliche Gemeinden wichtig ist. Die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben beschäftigt sich derzeit intensiv mit den Möglichkeiten einer zukunftsweisenden Energieversorgung. Denn auch für kleine Gemeinden ländlicher Regionen wird dieses Thema durch den Klimawandel und die knapper werdenden Vorräte fossiler Energieträger immer wichtiger. Die LEADER-Aktionsgruppe hat deshalb das Bioenergiedorf Mauenheim (Ortsteil der Gemeinde Immendingen im Landkreis Sigmaringen) besucht. Biogas-Abwärme und Holzenergie einer Hackschnitzel-heizung werden dort in ein Nahwärmenetz eingespeist und im Ort verteilt. Der im Blockheizkraftwerk der Biogasanlage sowie durch mehrere Solarkraftwerke erzeugte Strom wird dem öffentlichen Netz zugeführt. Dieses Konzept erfüllt viele Anforderungen an die Nachhaltigkeit einer modernen Energieversorgung basierend auf erneuerbaren Energien. Dennoch ist auf diesem Sektor noch viel im Fluss. Wie die einzelnen Energiearten in einem vernünftigen Verhältnis gemixt werden sollten und wie Gesamtkonzepte für Orte oder Regionen aussehen können: Damit beschäftigt sich derzeit eine Reihe von Forschungsinstitutionen. Trotz noch nicht abschließend beantworteter Fragen wie der nachhaltigen Nutzung von Biogasenergie ist es eine lohnende Zukunftsinvestition für Gemeinden, über ihre lokalen Möglichkeiten im Bereich regenerativer Energien gründlich nachzudenken und eigene Konzepte zu entwickeln. Wir möchten mit dem Thema 1 dieser Broschüre folgendes verdeutlichen: Die Dorfkernstärkung und das kommunale Flächenmanagement als dem Hauptanliegen des LEADER-Projekts „In unserem Dorfkern leben!“ müssen sich an den Erfordernissen der Daseinsvorsorge, an den Anforderungen an Wohn- und Lebensqualität der Bürger und an den Dorfentwicklungszielen der Gemeinden orientieren. Zentrale Fragen sind: wie kann Leben und Wohnen mit hoher Qualität im Dorfkern aussehen, für welche Zwecke werden die Flächenpotenziale in Zukunft benötigt und welche Vorstellungen haben Bürger und Gemeindeverantwortliche dazu? Zwei Beispiele für Aktivitäten für zukunftsfähige Dörfer, die wir präsentieren möchten, liegen im Bereich der Versorgung alter und hilfsbedürftiger Menschen, die „Hilfe von Haus zu Haus e.V.“ und die Seniorengenossenschaft Riedlingen. Ein anderes Beispiel, der Umbau des Schulhauses Mieterkingen in ein Dorfgemeinschaftshaus, soll die Bedeutung einer aktiven Dorfgemeinschaft veranschaulichen. |
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